Mähdrescher für Schnitt und On-Board-Verarbeitung der Ernte
Als im 19. Jahrhundert die ersten Mähdrescher entwickelt wurden, die als Kombinationsgeräte mehrere Arbeitsschritte in einem Durchgang vollziehen konnten, waren amerikanische Bauern die ersten Nutzer dieser neuen Landmaschinen. Da der Getreideanbau in den USA auf großen zusammenhängenden Flächen möglich war, hatten selbst frühe Mähdrescher bereits eindrucksvolle Dimensionen: Die größten wurden von mehreren Dutzend Pferden gezogen und verarbeiteten Getreide bis zu einer Distanz von mehreren Metern. Mit der Einführung moderner Motoren, Schneidwerke und Verarbeitungsmaschinen gehörten die nun selbstfahrenden Mähdrescher zu den größten Landmaschinen, die in der Agrarwirtschaft für Schnitt und On-Board-Verarbeitung von Getreide und anderen Erntegütern zum Einsatz kommen.
Ein Mähdrescher vereint mehrere Landmaschinen unter einer Karosserie
Die Baugröße von
Mähdreschern hängt nicht allein damit zusammen, die sie möglichst effektiv auf Großflächen einsetzbar sein sollen und deshalb oft
Schneidwerke von 14 Metern Arbeitsbreite oder mehr haben. Vielmehr ist ihre Bauart dadurch bedingt, dass auf ihrem Fahrgestell unter einer Karosserie gleich mehrere Landmaschinen vereint sind. So erledigt der Mähdrescher in einem Durchgang Schneiden, Dreschen, Reinigen, Sieben, Häckseln. Darüber hinaus umfasst der Aufbau eines Mähdreschers einen Tank, in dem je nach Größe des Modells über zehn Kubikmeter Ladevolumen zur Verfügung stehen. Damit ist der Mähdrescher zugleich
Transporter und Ladefahrzeug. Da er üblicherweise auf großen Flächen zum Einsatz kommt, wird das Erntegut jedoch oftmals schon während des Erntevorgangs über ein Rohr auf einen Getreideanhänger verladen, der von einem auf gleicher Höhe fahrenden
Schlepper in parallelen Bahnen gezogen wird.
Mähdrescher mit unterschiedlichen Schneidwerken
Das Arbeitsprinzip des Mähdreschers erlaubt die Ernte aller Arten von Getreide sowie von verschiedenen Gründüngerpflanzen und auch Sonnenblumen. Um den Mähdrescher an die unterschiedlichen Anforderungen je nach Pflanzenart anzupassen, gibt es verschiedene Vorbauten. So lassen sich Mähdrescher mit Schneidwerken für die Maisernte oder zum Schnitt von Raps ausstatten. Insbesondere für die Ernte von Getreide kommen sehr breite Schneidwerke zum Einsatz, die sich oftmals zusammenklappen lassen und auf speziellen Anhängern auch von
Traktoren gezogen werden können.
High Tech für den effizienteren Einsatz von Mähdreschern
Viele Mähdrescher der neueren Baugenerationen sind mit elektronischen Systemen zur Optimierung des Erntevorgangs ausgestattet. So können Mähdrescher mit Bordcomputer und entsprechender Software über Satelliten oder bordeigene Laservermessungen wie über einen Autopiloten gesteuert werden. Zugleich erlaubt es die Echtzeitverarbeitung der Erntedaten, einen Überblick über die bereits bearbeitete Fläche sowie den Ertrag zu bekommen. Die entsprechenden Daten werden für den Maschinenführer im Fahrerhaus auf Monitoren optisch dargestellt und lassen sich in Form einer Ertragskartierung ausdrucken. Überdies können einzelne Maschinenkomponenten des Mähdreschers mit Hilfe elektronischer Messdaten bei Bedarf automatisch justiert werden, damit sie optimaler arbeiten können.
Übersicht über internationale Hersteller von Mähdreschern
Agco- Massey Ferguson (Mähdrescher Agco- Massey Ferguson 7000 u.a.); Case IH (Mähdrescher Case IH 1480 u.a.); Claas (Mähdrescher Claas Dominator, Lexion, Mega 350, Medion 310 u.a.); Deutz-Fahr (Mähdrescher Deutz-Fahr M 2680, M 2480 u.a.); Dronningborg (Mähdrescher Dronningborg 7000 u.a.); Fendt (Mähdrescher Fendt 8350 u.a.); Fortschritt (Mähdrescher Fortschritt E 517, E 560 u.a.); John Deere (Mähdrescher John Deere 330, 975, 1550 WTS u.a.); Laverda (Mähdrescher Laverda 1085, 306 T u.a.);
New Holland (Mähdrescher New Holland M 140, TF 44, TX 36 u.a.).